ALTUS ART - ATELIERRUNDGANG

Häufig werde ich gefragt, wie ich eigentlich arbeite. Viele interessiert auch, woher ich mein vielseitiges Blütenmaterial beziehe. Und ja manch einer ist neugierig, wie es wohl bei der Künstlerin im Atelier aussehen mag. In diesem Beitrag gewähre ich einen Einblick hinter die Kulissen meiner künstlerischen Arbeit. In meinem 40 qm großen Atelier entstehen meine floralen Werke. Blüten sind das Urmaterial meiner künstlerischen Tätigkeit.  Verewigt in den Kunstwerken  - ob  Meisterwerk, Rarität, Miniaturen oder in Epoxidharz gegossene Fliesen, erzählen sie wunderbare Geschichten.

 

Hier kann ich eintauchen in meine völlig eigene Welt.  In meiner floral-art-Werkstatt entstehen zahlreiche Auftragswerke  und so mancher Besucher findet den Weg zu mir. Willkommen zu meinem Altus-Art-Atelierrundgang. Treten Sie ein in mein Blütenreich. Hier gibt es allerlei zu entdecken.

DER KÜNSTLER ALS FORSCHER

 

Sind Künstler auch Forscher? Diese Frage beschäftigt mittlerweile mit wachsender Intensität Experten. Meine Floral-Art und deren Entwicklung wurde und wird stets von Forschung begleitet.

 

Die stetige Erweiterung meines botanischen Wissens und die Neugier, Neues zu entdecken und zu erforschen,  erfüllen mich mit unbändiger Freude. Jede neue Blüte, die ich zum ersten Mal verarbeite, ist eine spannende Herausforderung. 

 

Jede Blüte kann gepresst werden, wenn man weiß wie es geht. Mittlerweile kann ich mit Fug und Recht behaupten  - Ich bin absoluter Profi! Dafür habe ich mich lange Zeit damit intensiv auseinandergesetzt. Mit  eigenwilligen Methoden des Pressens bekomme ich jede Blüte in den von mir gewünschten Zustand. 

 

Auch der Blühzeitpunkt  ist entscheidend für die Entstehung meines Blütenmaterials. Ob kurz nach Eintritt der Blühreife oder fast verblüht entstehen unterschiedliche Formen und Farben. Nichts bleibt meinen wachsamen Augen verborgen. 

 

Bestimmte Pflanzen blühen nur an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten und jahreszeitlich bedingt. Ebenso unerlässlich ist es für meine Kunst, immer wieder neue Experimente zu wagen, um den dauerhaften Erhalt der Blütenstruktur und die Intensität der Farbigkeit zu perfektionieren. 

DIE BLÜTENPRESSE - DAS HERZSTÜCK MEINER ARBEIT

Das Pressen der Blüten ist ein großer Teil meiner Kunst. Eine antike 200 Jahre alte Buchbinder-Spindelpresse ist das Herzstück meiner Arbeit. Mit ihr wird das filigrane Urmaterial gepresst und getrocknet.

 

Nachdem ich jede Blüte in die gewünschten Einzelteile zerlegt habe, wird Blütenblatt für Blütenblatt auf ausgewähltem Spezialpapier verteilt. Vorsichtig werden diese Blätter mit dem Blütenmaterial gestapelt und kommen anschließend in die Blütenpresse.

 

Nach dem ersten kurzen Andruck muss das Papier regelmäßig- zeitweise stündlich, zwischen den Pressvorgängen ausgetauscht werden. Diese Prozedur wird die nächsten Tage immer wiederholt. Das ist unerlässlich für den Farberhalt und die Formgebung der Blütenblätter.

 

Ebenso wichtig ist der Druck, welcher für das Pressen der Blüten benötigt wird. Nicht jede Blüte wird mit dem gleichen Druck gepresst. Sehr lange habe ich experimentiert, um herauszubekommen, welches Blütenmaterial wie stark und wie lange gepresst werden muss.

 

DIE BLÜTENSAMMLUNG

Mit kreativem und unverfälschtem Blick gehe ich durch die Welt und sehe Dinge in Dingen. Diese mache ich in meiner Blütenkunst für andere sichtbar. Durch das Zerlegen der Blüten entsteht einzigartiges Material, was man sonst nicht erblicken würde. Getreu nach dem Motto " Ich sehe was, was Du nicht siehst". Die Farben und Formen der Blüten zeigen mir filigrane Fantasiefiguren, wie Feen, Tänzerinnen, Kleevögel oder Spinnen für das große Spiel der Möglichkeiten. 

Das macht meine Kunst so besonders. Die Natur ist der Baumeister und ich darf mich an ihrer Vielfalt bedienen. Nichts ist vor mir sicher! Selbst Strelitzien, welche eine beachtliche Stärke haben, erwachen auf meinen Meisterwerken zu zauberhaften Wesen. Von zahlreichen Forschungsreisen mitgebracht, umfasst meine Blütensammlung mittlerweile Material aus der ganzen Welt. Aber nicht nur in botanischen Gärten von Madeira, Wien, Prag oder Südafrika finde ich mein Blütenmaterial. Auch bei Streifzügen durch unsere heimischen Wälder und Wiesen entdecke ich immer wieder Neues. 

Spezielle Pflanzen, welche ich für meine Kunstwerke favorisiere, bevölkern mittlerweile mein eigenes Wohn- und Gartenreich. Sträucher und Blumen aus Bolivien, Sardinien oder von den kanarischen Inseln werden hier liebevoll von mir gehegt und gepflegt. Ebenso findet so manche exotische Pflanze den Weg in mein Refugium durch regen Austausch mit Gleichgesinnten und Gartenfreunden. Spezifisches Blütenmaterial für meine Kunstwerke bestelle ich bei meiner wundervollen Meisterfloristin Birgit Steinhage von Saltoflorale.  Selbstverständlich kann man mich auch auf Blumen - und Gartenmessen antreffen. Immer auf der Suche nach Neuem und Außergewöhnlichem.

DER BLÜTENSCHRANK

Ein historischer Apothekenschrank dient mir seit nunmehr 10 Jahren als umfunktionierter Blütenschrank. Ob Hortensien, Riesenmohn, Spinnen- oder Fallschirmblume. Fein säuberlich ist das einzigartige, feine Blütenmaterial sortiert, in unterschiedlichste Kategorien eingeteilt und teilweise mit Fantasienamen betitelt. Hier lagern Elfen neben gelben Käfern oder Rosenherzen neben Meeresfossilien. Mein Blütenfundus ist mittlerweile riesig. 

In den Schubladen meines Blütenschrankes lagern inzwischen mehrere hunderttausend Blütenblätter. Einige davon schon mehrere Jahre. Die Metamorphose, die bei der längeren Lagerung der Blüten stattfindet, ist ebenfalls verblüffend. Trotz Farbverlust- oder gerade deswegen- kommt die Filigranität und Zartheit der Blütenstruktur intensiv zum Vorschein und lässt so einen zauberhaften Charme der Vergänglichkeit entstehen. 

PLATZ FÜR CHAOS, ORDNUNG UND GENIE

In der Mitte meines lichtdurchfluteten Ateliers befindet sich meine kreative Zentrale. Wenn ich in meine Schubladen greife und die Bildideen entwickle, reicht manchmal der Platz kaum aus, um die zauberhaften Bilderwelten entstehen zu lassen. An diesem Tisch verbringe ich viel Zeit bei der Entwicklung und Entstehung meiner Blüten-Unikate.  Ich tauche ein in mein Fantasiereich, vertiefe mich in das Material und meine Arbeit und mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Selbstverständlich herrscht an diesem Platz auch regelmäßig das kreative Chaos.

EPOXIDIERRAUM

Dieser Epoxidierraum ist im letzten Jahr entstanden. Seit dem Frühjahr 2020 werden hier ausgewählte Kreationen epoxidiert.

 

Durch diesen Prozess werden meine einzigartigen Werke perfekt vor Licht, Luft und Feuchtigkeit geschützt. Sie sind so nicht nur dekorativ in jedem Wohnraum, sondern können somit ebenfalls Bad und Küche kunstvoll gestalten.

 

Durch das Epoxidieren werden feinste, filigrane Blütenstrukturen sichtbar und die Farben der Blüten beginnen intensiv zu strahlen. 

 

Die ersten Gießversuche waren eine experimentelle Herausforderung, die mir zeigten, wie mein zartes Blütenmaterial auf den Kunstharz reagierte . Mittlerweile habe ich den Dreh raus.

 

Das Ergebnis begeistert mich immer wieder aufs Neue. 

DER VIRTUELLE RUNDGANG

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